Eine Verkehrspsychologische Untersuchung (VPU) wird ab 1,6 Promille am Steuer bzw. bei der Verweigerung der Ermittlung des Atemalkoholgehaltes verordnet. Die VPU wird jedoch nicht nur als Folge von Verkehrsdelikten angeordnet, sondern auch als zusätzliche Maßnahme bei der Absolvierung des Führerausweises der Klasse D. Weiters ist eine Teilnahme an der VPU für bestimmte Berufseignungsuntersuchungen (z.B. Berufskraftfahrer, Einsatzfahrer) Voraussetzung.
Die Verkehrspsychologische Untersuchung besteht aus einem Praxisteil sowie einem anschließenden Gespräch mit einem Verkehrspsychologen. Grundsätzlich dient die Untersuchung dazu, festzustellen, ob eine Person die Fähigkeit für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr mitbringt. Die Dauer beträgt zwischen zwei und vier Stunden – in jedem Fall sollte jedoch genügend Zeit eingeplant werden, um die Untersuchung in Ruhe erledigen zu können. Eine spezielle Vorbereitung ist nicht notwendig, da die VPU keinen Wissenstest beinhaltet.
Interaktive Tests als Teil der VPU
Der Praxisteil findet an einem Testgerät statt, welches Reaktionsvermögen, Beobachtungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit sowie Persönlichkeitsmerkmale, die für das Verhalten im Straßenverkehr notwendig sind, überprüft. An diesem mit Joysticks, Farbknöpfen und Pedalen ausgestatteten Testgerät (Computerkenntnisse sind nicht erforderlich!) müssen unterschiedliche Aufgabenstellungen gelöst werden. Für bestimmte Aufgaben ist eine schnelle und genaue Aufgabenlösung gefragt, für andere wiederum steht dem Teilnehmer ausreichend Zeit zur Verfügung.
Eine Vorbereitung, auf die Verkehrspsychologische Untersuchung erhöht nicht nur Ihre Chancen die VPU beim ersten mal zu bestehen, sondern auch teure Folge-Kosten bei der VERKEHRS-PSYCHOLOGISCHEN UNTERSUCHUNG zu vermeiden.
Tipps für eine erfolgreiche Teilnahme an der Verkehrpsychologischen Untersuchung:
- Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Untersuchung.
- Eine spezielle Vorbereitung oder Auffrischung des Fahrschulwissens ist nicht notwendig.
- Erscheinen Sie zu Ihrer Untersuchung pünktlich und in einer ausgeschlafenen und ausgeruhten körperlichen Verfassung.
- Die Einnahme von Medikamenten – vor allem Beruhigungsmittel – verändert die Wahrnehmung. Medikamente dürfen daher zum Zeitpunkt der VPU nur bei ständiger ärztlicher Verordnung eingenommen werden, dazu zählen zum Beispiel Blutdruckmittel.
- Auf den Genuss von Alkohol am Vorabend sollte unbedingt verzichtet werden.
- Brillenträger benötigen für die Untersuchung ihre Brille.
VIER-AUGEN-GESPRÄCH OHNE PRÜFUNG
Im anschließenden Vier-Augen-Gespräch mit einem Verkehrspsychologen werden der Anlass der Untersuchung sowie bisherige Erfahrungen im Straßenverkehr und Probleme, die möglicherweise in diesem Zusammenhang aufgetreten sind, besprochen. Das Gespräch findet in einer angenehmen Atmosphäre statt, wobei etwaiger Stress bzw. Belastungen für den Teilnehmer so gering wie möglich gehalten werden. Hinweis: Fahrschulwissen wird dabei nicht überprüft!
Ihr Weg zurück zum Führer Ausweis
Nach der Untersuchung wird das Original der Verkehrspsychologischen Stellungnahme an die zuständige Behörde übermittelt. Daraufhin entscheidet der Amtsarzt, welche weiteren Schritte auf dem Weg zurück zum Führerausweis notwendig sind. Nach Ablauf der Führerausweis-Entzugszeit und Erfüllung aller notwendigen Voraussetzungen, erhält man den Führerausweis wieder zurück.